18. Schoulpolitik: eng Chance fir ALL Kand

18. Schoulpolitik: eng Chance fir ALL Kand

Die Schulreformen der letzten Jahre haben zu viel Unzufriedenheit geführt. Die „Grundschule“ ist zu einer überbürokratisierten Struktur geworden, in der immer mehr Lerndefizite festzustellen sind. Die öffentlichen Diskussionen um die „Bilans“ sind ein Beispiel für die übergroße Bürokratie. Der kompetenzorientierte Unterricht hat sich als nicht ausreichender Ansatz zur Vermittlung von Wissen und Können erwiesen. Die „Zyklen“ übertünchen das Problem des Nachsitzens und tragen nur zur Unübersichtlichkeit und Unleserlichkeit der Schulreformen bei.

Neben der Demontage der öffentlichen Schule gibt es noch andere zweifelhafte pädagogische Experimente, wie z.B. „Eis Schoul“. Die Leidtragenden einer solchen Schulpolitik sind unsere Kinder. Damit muss endlich Schluss sein!

Die ADR sagt ganz klar, dass eine der wichtigsten Ursachen der Arbeitslosigkeit hierzulande das jahrelange „nivellement vers le bas“ in unseren Schulen ist. Besser qualifizierte Grenzgänger erhalten oft den Vorzug gegenüber Einheimischen auf dem Arbeitsmarkt. Auch die Resultate der Examina im öffentlichen Dienst sprechen eine klare Sprache: die Schulabgänger bleiben deutlich unter dem nötigen Niveau.

Die ADR bedauert die zunehmende Abwanderung von Schülern vom öffentlichen in den privaten Unterricht, bzw. ins Ausland. Der Verfall der öffentlichen Schule schafft neue soziale Ungleichheiten.

Es ist eine bedauerliche Tatsache, dass unsere Diplome und Zeugnisse stark an Wert eingebüßt haben.

Es kann also definitiv nicht so weitergehen wie bisher! Die ADR ist auch in der Schulpolitik die Partei mit der richtigen Alternative. Die Schulpolitik darf weder losgekoppelt von der Problematik auf dem Arbeitsmarkt diskutiert werden, noch soll die Schule so verändert werden, dass die luxemburgische Gesellschaft ihre Mehrsprachigkeit progressiv einbüßt und ihre gleichzeitige Teilhabe am deutschen und am französischen Kulturraum verliert.

Die ADR möchte das Niveau der öffentlichen Schule konsequent anheben. Hierzu schlägt die ADR ein umfassendes und kohärentes Programm vor, um jedem Kind und jedem Jugendlichen, gleich welcher nationaler, ethnischer oder sozialer Herkunft, das seiner natürlichen Begabung entsprechende, bestmögliche Rüstzeug mit auf den Lebensweg zu geben.

Eine gut funktionierende öffentliche Schule muss ihren Schülern eine qualitativ hochwertige Ausbildung und einen Abschluss bieten, der ihnen entweder eine reelle Chance auf dem Arbeitsmarkt bietet, oder sie optimal auf ein weiterführendes Studium vorbereitet. Ein hoch angesehener Schulabschluss, der kostenlos an einer öffentlichen oder privaten Schule erworben werden kann, ist nicht nur eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft unseres Landes, sondern auch das beste Rüstzeug, das ein Staat seiner Jugend mit auf den Lebensweg geben kann.

Da jetzt schon nicht mehr alle Universitäten und Fachhochschulen automatisch einen luxemburgischen Schulabschluss als Zulassungseignung anerkennen, sind in der Sekundarschule dringende, punktuelle Reformen vorzunehmen.

Die ADR begrüßt ausdrücklich Initiativen, wie sie das Echternacher Lycée classique jetzt vorgenommen hat und die zum Ziel haben die Vorbereitung luxemburgischer Schüler auf Eliteschulen zu verbessern. Hierzu zählen zweifellos die französischen Grandes Écoles.

Um das Ansehen und die Qualität der öffentlichen Schulen wieder anzuheben, muss sichergestellt sein, dass sie mindestens zwei Ansprüchen genügen:

– die Schule muss hochwertiges Wissen vermitteln und die Schüler zum eigenständigen Denken anregen;

– die Schule muss nicht nur leistungsorientiert sein, sondern sie muss auch Werte vermitteln wie Ehrlichkeit, Fleiß, Toleranz, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit, um die Jugend optimal auf das weitere Leben vorzubereiten.

Um dieses hochgesteckte, aber wichtige Ziel zu erreichen, bedarf es einiger tiefgreifender struktureller Reformen, die wir im Folgenden darlegen:

Die ADR will das Unterrichtssystem nach dem Muster eines gut strukturierten und organisierten Dienstleistungsunternehmens aufbauen. Hierzu fordert die ADR eine neue Verwaltungshierarchie, die den einzelnen Schulen mehr Autonomie geben wird.

Diese dürfen sich im Rahmen der Leitlinien des Unterrichtsministeriums ein eigenes Profil geben. Ein Mehr an Autonomie wird die Konkurrenz zwischen den Schulen fördern. Die verschiedenen Schulen sollen für sich besondere Schwerpunkte in ihrem Lehrangebot festlegen dürfen. Hierdurch werden auch das Lernklima sowie die Motivation der Lehrer und der Schüler verbessert.

Die Vor- und Primärschulen (Grundschulen) werden gebäude- und gemeindeübergreifend in Schuleinheiten (établissements scolaires) unter der Leitung eines qualifizierten Direktors zusammengefasst. Hierzu wird eine Mindestzahl an Schülern festgelegt, für die ein Direktor zuständig ist. Dieser sollte grundsätzlich nicht unterrichten, sondern sich auf die Leitung der Schule konzentrieren. Für die Kontrolle des Unterrichts sind die Schulinspektoren zuständig.

Die ADR möchte die Integration ausländischer Schulkinder aktiv fördern. Die fremdsprachigen Kinder sollen die luxemburgische Sprache so früh wie möglich erlernen können. Daher muss in der Früherziehung und in der Vorschule auf einen genügend hohen Anteil luxemburgisch sprechender Kinder geachtet werden. Das Lehrpersonal muss auf den Gebrauch der luxemburgischen Sprache bestehen.

Um sogenannten fremdsprachigen Quereinsteigern den Weg zum schulischen Erfolg zu öffnen, sollen diese Kinder die luxemburgische Sprache in sogenannten „classes d’accueil“ gründlich erlernen, ehe sie in eine Schule aufgenommen werden. Die ADR wehrt sich gegen eine Aufweichung dieses Prinzips, und spricht sich unmissverständlich gegen Bestrebungen aus, den Unterricht in deutsch- und französischsprachige Ausbildungswege aufzuspalten.

Im Prinzip sollte der Unterricht ausschließlich in der Schule stattfinden. Die gegenwärtige Situation, die teilweise auf die Mitarbeit der Eltern aufbaut, ist sozial ungerecht, weil der Nachhilfeunterricht zu Hause riesige Unterschiede aufweist und deshalb derzeit keine wahre Chancengleichheit besteht. Die ADR ist der Auffassung, dass eine solche Situation unhaltbar ist.

In diesem Sinne wird die ADR die Grundschule reformieren, so dass die Gesamtschulzeit ausgeweitet wird, dafür aber sämtliche Heimarbeit entfällt. Die ADR unterstützt grundsätzlich auch die Schaffung von Ganztagsschulen in dem Maße, wie eine Nachfrage für diesen Schultypus existiert. Solche Schulen erlauben es vielen Kindern unter besseren Bedingungen zu arbeiten und gleichzeitig ermöglichen sie es vielen Eltern, das Privat- und das Berufsleben besser miteinander in Einklang zu bringen. Gleichzeitig sollte der Grundschulbetrieb so geregelt sein, dass die Schüler nach Möglichkeit und Bedarf zu Hause mit ihren Eltern zu Mittag essen können.

Die ADR denkt, dass der jetzige Schulrhythmus es den Schülern nicht erlaubt, sich mit der nötigen Ruhe auf den Lernstoff zu konzentrieren. Sie tritt daher für eine Erhöhung der Gesamtunterrichtszeit pro Schuljahr, sowie für längere Pausen zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden ein.

Der Unterricht sollte sich auf das Wesentliche und Wichtige, das heißt die Vermittlung des Lernstoffs, konzentrieren. Unterrichtsfremde Aktivitäten, die diesem Prinzip zuwiderlaufen und auf Kosten wertvoller Schulzeit gehen, sind aus dem Programm zu streichen. Unterrichtsbezogene Ausflüge, wie zum Beispiel Museumsbesuche, haben aber selbstverständlich ihren Platz im Stundenplan, wobei das beteiligte Lehrpersonal rechtlich adäquat abgesichert werden muss. Aktivitäten, die nicht unmittelbar mit der Vermittlung von Wissen zu tun haben, sollten außerhalb der regulären Schulzeiten oder während der Ferienzeiten angeboten werden.

Im Rahmen der Schulautonomie sollen die Grundschulen entscheiden können, ob sie die Schüler wieder in Klassen (école primaire) oder in Zyklen (école fondamentale) unterrichten wollen.

Die Klassen der Primärschule begreifen wieder das erste bis zum sechsten Schuljahr.

In den Grundschulen, die den Vorschul- und Primärunterricht in Zyklen organisieren wollen, sollen jeweils zwei oder drei Jahrgänge zusammen von mindestens zwei Lehrpersonen unterrichtet werden. Hochbegabte Kinder sollen dadurch schneller, solche mit Lernschwierigkeiten langsamer in den nächsten Zyklus wechseln können.

Die Personalausstattung und die Raumgestaltung muss ein individuelles Eingehen auf die Persönlichkeit und die Lernschwächen der Schüler gestatten.

Daneben bedarf es einer neuen Leistungskultur, die dem „nivellement vers le bas“ der aktuellen Schulpolitik auf effektive Weise Einhalt gebietet. Der Schlüssel zur Umkehr der aktuellen Tendenz liegt unter anderem in einem objektiven Benotungssystem, das einen horizontalen Leistungsvergleich auf der Ebene sämtlicher Klassen eines Jahrgangs bzw. Zyklus gestattet, und die Lokalisierung von Leistungsschwächen erleichtert. Die ADR steht daher der Abschaffung des herkömmlichen Punktesystems ablehnend gegenüber, befürwortet aber gleichzeitig die ergänzende Beschreibung der erworbenen Fähigkeiten. Ebenso lehnt sie alle Versuche ab, die auf die Einführung einer „promotion automatique“ abzielen.

Ein horizontaler Leistungsvergleich und eine objektivierte Kontrolle des Wissensstandes müssen auch beim Übergang zwischen dem, Primär/Grundschulunterricht und den Sekundarschulen wieder stärker zum Tragen kommen. Damit der Übergang von der Primär/Grundschule in die Sekundarschule möglichst problemlos erfolgen kann, müssen die Programme optimal koordiniert werden.

Die ADR hält an der Zweiteilung des Unterrichts in eine klassische Sekundarschule und eine technische Sekundarschule fest. Für die ADR sind die berufsvorbereitenden Schulen und vor allem das Handwerk genau so wichtig und wertvoll wie der klassische Unterricht. Die ADR tritt für ein höheres Ansehen des berufsorientierten Unterrichts ein und lehnt auch aus diesem Grund alle Gesamtschulmodelle ab.

Die Finalität des klassischen Unterrichts ist die Vermittlung einer breiten Allgemeinbildung, bei einem gleichzeitig hohen Niveau in mehreren Sprachen und den Wissenschaften. Vorrangiges Ziel ist es diese Schüler auf ein Studium vorzubereiten.

Die Aufteilung in Sektionen mit hohem Spezialisierungsniveau muss erhalten bleiben, zum Beispiel in der Mathematik. Bei der Unterrichtung der Sprachen wird die Literatur in allen Sprachen beibehalten. Eine Herabsetzung des Sprachenniveaus mit einer bewussten Verarmung des Unterrichtsstoffs kommt für die ADR nicht in Frage. Sprachen sind weit mehr als bloße Kommunikationsmittel!

Das Cadre européen commun de référence pour les langues wird nicht als Programmgrundlage akzeptiert. Die öffentliche Schule soll aber solche Zertifizierungen auf Wunsch anbieten können.

Die Finalität des technischen Unterrichts ist eine doppelte: den Schülern die bestmögliche Berufsausbildung geben und sie auf weiterführende Schulen vorzubereiten. Die Berufsausbildung soll über das duale Syste organisiert werden, wie es z.B. in Deutschland angewendet wird. Die Berufsausbildung wird ständig auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse gehalten. Die Vorbereitung auf weiterführende Studien, insbesondere auf Fachhochschulen, wird auch in den technischen Lyzeen beibehalten. Bei Technikern wird die post-sekundare Weiterbildung immer wichtiger!

Bei der Handwerkerausbildung sollen Modalitäten ausgearbeitet werden um die Kandidaten nicht allzu schnell aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse scheitern zu lassen. Die Umgangssprache in diesen Ausbildungszweigen soll Luxemburgisch sein.

Sofern realisierbar, sollen die Schüler vermehrt die Möglichkeit bekommen Nebenfächer in der Sprache ihrer Wahl zu belegen. Die Umgangssprache soll auch hier vermehrt Luxemburgisch sein.

Die ADR möchte die Grenzen zwischen klassischen und technischen Lyzeen fließend gestalten, denn jeder Schüler soll, seinen Fähigkeiten entsprechend, die bestmögliche Bildung erhalten.

Schüler, die sich von dem einen in den anderen Unterrichtszweig umorientieren wollen, sollen jederzeit die Möglichkeit dazu haben, sofern sie die nötigen Voraussetzungen erfüllen. Dies soll sogar ausdrücklich unterstützt werden, damit jeder Schüler sich gemäß seiner eigenen Talente und Vorlieben entfalten kann. Im Rahmen der Schulautonomie befürwortet die ADR daher mehr modularen Unterricht, in dem die einzelnen Fächer in verschiedenen Klassen auf unterschiedlichem Niveau unterrichtet werden.

Das Modularsystem erlaubt eine individuell angepasste Unterrichtsgestaltung, wobei jeder Schüler jederzeit seinen Fortschritten entsprechend in eine höhere oder niedrigere Stufe wechseln kann. Es erfordert aber auch von der Schulleitung ein hohes Maß an Flexibilität und Organisationstalent. Ohne die entsprechende Autonomie für die jeweilige Schulleitung ist dieses Modell nicht umzusetzen.

Die Schule muss über die Fähigkeit verfügen, die Schüler optimal bei ihrer beruflichen Orientierung zu beraten und zu begleiten. Bei der diesbezüglichen Unterrichtsgestaltung soll der Schüler die Möglichkeit erhalten, neben den obligatorischen Fächern eine Anzahl von Optionsfächern zu wählen, die seinen Wünschen bzw. Interessen entsprechen. Wenn es auch wichtig ist, die Berufswahl möglichst sorgfältig vorzunehmen, so muss ein Wechsel der beruflichen Orientierung später grundsätzlich immer möglich sein. Letztere sollte sich möglichst an den voraussichtlichen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes ausrichten.

Die Schulprogramme müssen konsequent nach der eigentlichen Finalität ausgerichtet werden, damit der jeweilige Abschluss den nationalen und internationalen Ansprüchen einer vergleichbaren Ausbildung in vollem Umfang genügt. Damit insbesondere auch die berufsorientierte Ausbildung diesen hohen Qualitätsansprüchen entsprechen und dabei praxisorientiert gestaltet werden kann, müssen die Schulen über genügend modernes Material verfügen.

Die Motivierung der Schüler kann nicht dadurch erreicht werden, dass durch eine beschönigende Umschreibung ihrer Kompetenzen die (manchmal unangenehme) Wahrheit verschleiert wird. Die entscheidend wichtige Motivatioun hat dagegen im Unterricht durch Lob und Anerkennung für Anstrengung und Leistungsfortschritte zu erfolgen, unabhängig davon, ob es sich um starke oder schwächere Schüler handelt.

Es hat jedenfalls keinen Zweck, den Schülern etwas vorzugaukeln, das der Wirklichkeit nicht entspricht. Die ADR fordert daher, alle Kompensationsmöglichkeiten zu streichen und die Klassenarbeiten ausschließlich anhand des objektiven Punktesystems zu bewerten. Es sei dabei bemerkt, dass die ADR sich keineswegs alternativen Bewertungssystemen verschließt, sofern diese lediglich begleitend zur offiziellen Benotung benutzt werden, um die Entwicklung eines Schülers umfassender zu beschreiben. Die ADR spricht sich auch für den weiteren Ausbau des schulintern angebotenen Nachhilfeunterrichts aus. Aus Gründen der sozialen und schulischen Gerechtigkeit werden Arbeiten, die von den Schülern zu Hause geschrieben werden können, nicht mehr in nennenswertem Umfang für die Benotung in Betracht gezogen.

Schulangelegenheiten gehören prinzipiell nicht in die Zuständigkeit eines Verwaltungsgerichts. Es wird insbesondere die Möglichkeit ausgeschlossen, eine erhaltene Benotung vor einem Verwaltungsgericht anzufechten. Sollte eine Benotung beanstandet werden, so muss dies vor einem neutralen Gremium innerhalb des Schulsystems geschehen.

Auf nebulöse Begriffe um Lerninhalte zu umschreiben, wie zum Beispiel „Kompetenzen“, wird verzichtet. Solche Begriffe sind weder klar definierbar, noch ist die Kontrolle der Lernfortschritte mit einem vertretbaren zeitlichen Aufwand möglich. Die derzeit existierenden Praktiken zur Evaluierung der „Kompetenzen“ der Schüler nehmen, im Verhältnis zur Gesamtstundenzahl pro Unterrichtsfach, einen viel zu großen Raum ein.

Die „Kompetenzen“ führen auch zu einer zu starken Segmentierung des Lernstoffs. Es hat z.B. keinen Sinn eine „Verständniskompetenz“ einer Sprache zu bewerten und dabei andere Aspekte der Sprachbeherrschung bewusst auszublenden, um eine künstlich hohe Bewertung zu erzielen. Eine Sprache ist ein Ganzes und muss auch als solches bewertet werden.

Insgesamt jedoch befürwortet die ADR, dass die Schüler mehr Erfahrung bei der mündlichen Benutzung der Fremdsprachen bekommen. In diesem Sinne wünscht sich die ADR mehr sprachliche Kompetenz.

Außerdem wird die ADR dafür Sorge tragen, dass in Luxemburgs Schulen wieder mehr Wissen vermittelt wird. Dazu gehören wohl durchdachte Programme aber auch hochwertige Schulbücher. Luxemburgisch wird analog zu Deutsch und Französisch als allgemeines Pflichtfach eingeführt. Hierzu hat die ADR bereits umfassende Vorschläge gemacht, unter anderem was die Einführung des Luxemburgisch-Professors und den Lehrstoff im Luxemburgisch-Kursus betrifft.

Im technischen Unterricht wird großer Wert auf eine praxisorientierte Ausbildung gelegt, nach dem Vorbild des dualen Systems, die im ständigen Dialog mit der Wirtschaft und im besonderen Hinblick auf den Arbeitsmarkt ständig den Bedürfnissen angepasst wird. Hierbei soll allerdings nicht auf eine solide technische Grundausbildung verzichtet werden. Besondere Leistungskurse in den Bereichen Informatik und Datenverarbeitung sowie individualisierte Lernangebote auch für Fremdsprachen sollen im technischen Unterricht ihren Platz finden.

Im klassischen Unterricht wird wieder vermehrt Wert auf Grammatik gelegt sowie auf das Erlernen mehrerer Fremdsprachen. In allen Schultypen werden die Freude am Lesen sowie das mathematische und wissenschaftliche Denken aktiv gefördert. Die ADR möchte, dass auch das freie, kreative Schreiben wieder gefördert wird, zum Beispiel in Form von Aufsätzen, sowie das argumentierte Schreiben in Form von Dissertationen. Die klassischen Sprachen Latein und Altgriechisch sind aus keinem Gymnasium wegzudenken.

Daneben wird auch das Interesse an Musik und Kunst geweckt, und zwar schon so früh wie möglich. Es gilt als erwiesen, dass eine sehr früh ansetzende musikalische Bildung der Intelligenz- und Persönlichkeitsentwicklung förderlich ist. Daher soll eine hochwertige musikalische Früherziehung bereits im Vorschulunterricht ansetzen. Das luxemburgische Liedergut, das ein nicht unwesentlicher Bestandteil unserer Kultur ist, sollte in diese Musikerziehung mit einfließen.

Die ADR setzt sich für die Gründung eines Kunst- und Musiklyzeums ein, analog zum Sportlyzeum.

Die ADR bedauert, dass derzeit in fast der Hälfte aller Schulklassen weder ein Werteunterricht noch ein Religionsunterricht vorgesehen sind. Sie ist aber der Ansicht, dass die Vermittlung von ethischen Werten zu den Grundaufgaben einer Schule gehört. Daher wird sich die ADR für eine Verallgemeinerung eines Werte-/Religionsunterrichts sowie der Bürgerkunde einsetzen.

Die ADR möchte auch die Sexualkunde („éducation sexuelle et affective“) für Jugendliche verallgemeinern um, insbesondere im Sinne der Gesetzgebung über die Abtreibung, die jungen Menschen umfassend aufzuklären und so ungewollte Schwangerschaften zu verhindern.

Bereits in den Primär-/Grundschulen sollen die Kinder einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet und den sozialen Medien lernen. Hierzu gehört auch die Prävention von Cyber-Mobbing.

Die ADR wird die Bürokratie für das Lehrpersonal drastisch reduzieren. Mit der Einführung von Schuldirektoren werden gleichzeitig auch die Zwänge zu häufigen Sitzungen von Schulgremien in den Primär-/Grundschulen weitgehend entfallen. Die ADR vertraut darauf, dass ausgebildete Professoren und Lehrer sich aus eigener Initiative und ohne jede staatliche Gängelei koordinieren und gemeinsame Probleme lösen.

Ebenfalls werden bürokratische Prozeduren wie z.B. ein „Plan de réussite scolaire“ u.Ä. der Initiative der Schulen überlassen, dies im Einklang mit der Überzeugung der ADR, dass die Schulen autonomer handeln sollen und dass sie sich ihr eigenes Profil ohne staatliche Bevormundung geben können.

Die Schuldirektoren haben für die Koordinierung mit den Gemeindeautoritäten zu sorgen z.B. was die außerschulische Kinderbetreuung sowie den Schultransport angeht.

Die ADR tritt auch dafür ein, dass die Lehrerausbildung an der Universität Luxemburg praxisbezogener wird.

Die ADR wird ein ganz besonderes Augenmerk auf das leider viel zu häufige Phänomen des vorzeitigen Schulabbruchs werfen und dort, wo immer es nötig und möglich ist, Schüler mit Problemen besonders unterstützen. Die Schulen müssen in solchen Fällen auf die Hilfe von Spezialisten zurückgreifen können. Schulabbruch ohne Qualifikation muss zur absoluten Ausnahme werden. Es gilt, die Schüler so weit wie möglich zu motivieren und ihnen auch über eine „Ecole de la 2ème chance“ wieder die Gelegenheit zu einem neuen Versuch zu geben. Die ADR wird auch weitere Maßnahmen im Falle eines unentschuldigten Wegbleibens vom Unterricht einführen.

Gleichzeitig wird die ADR auch Modelle zur Förderung besonders begabter Schüler einführen. Dies gilt sowohl für den klassischen als auch für den technischen Unterricht. Es soll vermehrt Wert auf die frühzeitige Erkennung besonderer Begabungen gelegt werden.

Die Vielfalt der Schulangebote in Luxemburg sollte erhöht werden, insbesondere auch, um es Kindern mit geistigen oder körperlichen Defiziten zu erlauben, in Luxemburg selbst eine ihren Bedürfnissen entsprechende Schule zu besuchen. Die Inklusion solcher Schüler in den normalen Schulbetrieb soll so weit wie möglich eine Selbstverständlichkeit  sein (siehe auch Kapitel zum Thema Menschen mit Behinderung). Das kann auch die Anwesenheit von spezialisiertem Personal notwendig machen.

Die Ediff („éducation différenciée“) wird ins Schulgesetz eingegliedert um eine bessere Nutzung der Ressourcen zu ermöglichen, insbesondere um das Personal der SREA effektiver einzusetzen. Kinder, die in die Ediff orientiert wurden, sollen Schulklassen mit Gleichjährigen ihrer Gemeinde oder Lycée de proximité besuchen. Die Direktoren sind für die Aufnahme dieser Schüler verantwortlich, damit ihre Bedürfnisse gleich bekannt sind. Dafür wird genug qualifiziertes Personal hinzugezogen und eingestellt.

Kinder, deren Situation keine Einschulung erlaubt, sollen das Recht haben in geschützter Umgebung in eine Ediff-Klasse in einer Grundschule, die regional organisiert wird, zu gehen. Eine Evaluierung der Bedürfnisse der Kinder soll regelmäßig stattfinden, um zu garantieren, dass die nötigen Hilfen zur Verfügung gestellt werden. Die Logopädie soll Unterstützung bekommen und der Personalmangel soll behoben werden.

Die ADR setzt auf eine Priorität der Einstellung von hochqualifiziertem Personal in den Schulen, die Inklusion anbieten, um bei jedem Kind Lernfortschritte so weit wie möglich zu erreichen.

Lernfortschritte und Entwicklungsfortschritte, die im Elternhaus erreicht wurden, sollen in der Schule weiterentwickelt werden. Rückentwicklungen sind nicht zu verantworten und sollen verhindert werden. Diese Mühen sollen von den Schulen konsequent unterstützt werden. Für jedes Kind mit spezifischen Bedürfnissen wird ein Entwicklungsplan durch Fachkräfte aufgestellt, der mit den Eltern durchgesprochen wird. Die Eltern haben bei jedem Vorschlag Entscheidungsrecht und ihre Meinung muss respektiert werden. Für ältere Jugendliche will die ADR begleitetes Wohnen oder Wohngemeinschaften anbieten um soweit es möglich ist Eigenständigkeit zu gewährleisten.

Kinder mit sozialen Defiziten sollen nicht in der Ediff eingeschult werden. Kinder, die verhaltens- oder sozialauffällig sind, sollen in spezialisierten Strukturen beschult und gefördert werden.

Die ADR setzt sich für einen Ausbau der Schulmedizin und für eine umfassendere und verpflichtende Zusammenarbeit zwischen Schulbehörden und Ärzten ein. Dem Schulsport muss in der Zukunft mehr Bedeutung beigemessen werden, nach dem Motto: „Mens sana in corpore sano“. Die ADR befürwortet daher den systematischen Sportunterricht in der Grundschule durch qualifizierte Sportlehrer.

Die ADR wird eine Kultur des respektvollen und disziplinierten Miteinanders an den Schulen fördern und dafür sorgen, dass auftauchende Drogenprobleme oder Vandalismus mit aller Konsequenz bekämpft werden. Die Schulleitungen sind gehalten, darauf zu achten, dass die Schule wieder zu einem Ort des Respekts und der Höflichkeit wird.

Schulverweise aus disziplinarischen Gründen bei noch schulpflichtigen Jugendlichen sollen so organisiert werden, dass die Schüler in einer anderen Struktur aufgefangen und sinnvoll beschäftigt werden. Die ADR unterstützt Projekte, die auf eine separate Unterrichtung verhaltensauffälliger oder sogar gewalttätiger Schüler abzielen. Diese Schüler sollen so begleitet werden, dass ihre Wiedereingliederung in das allgemeine Schulwesen die Zielvorgabe dieser Beschulungsform bleibt.

Der regelmäßige Austausch zwischen Lehrern und Eltern sowie zwischen der Schulleitung und der Elternvertretung muss zur festen Einrichtung werden. Die ADR bekennt sich zur erzieherischen Verantwortung der Eltern. Diese haben ihren Kindern das familiäre, soziale und gesundheitliche Umfeld zu bieten, das sie brauchen, um in der Schule optimal arbeiten zu können. Die Schuldirektionen sind gefordert, aktiv zu werden, wenn diesbezügliches Fehlverhalten der Eltern offenkundig wird.

Für die ADR sind die Eltern und deren Vertretungen an den Schulen wichtige Partner der Lehrbeauftragten. Sie sollten in hohem Maß von der Schulleitung konsultiert werden.

Die Schulen müssen stets beide Elternteile, Vater und Mutter, gleich behandeln. Beide Eltern haben unbedingt das Recht, alle, ihre Kinder betreffende Informationen zu erhalten, insbesondere schulische Ergebnisse sowie Angaben zu gesundheitlichen oder sozialen Problemen. Zu allen wichtigen Fragen, zum Beispiel was die schulische oder berufliche Orientierung der Kinder angeht, müssen stets beide Elternteile konsultiert werden. Wann immer möglich, sollten beide Elternteile gleichzeitig an den Elternversammlungen teilnehmen können.

Die Schulen sollen in pädagogischer Hinsicht weitgehende Autonomie erhalten, unterliegen allerdings einer strengen staatlichen Qualitätskontrolle. Experimentelle pädagogische Projekte sollen unter der Leitung der Universität Luxemburg im Rahmen des normalen Schulsystems stattfinden, allerdings ohne dass die Kinder dadurch Gefahr laufen, Schaden zu erleiden. Es darf insbesondere keine Abstriche beim Lernstoff geben.

Bei der Ernennung der Schulleiter hat die Parteipolitik außen vor zu bleiben. Diese Ernennungen haben nur nach objektiven Kriterien zu erfolgen, wobei einzig und allein die bestmögliche berufliche Eignung der betreffenden Person den Ausschlag zu geben hat. Vor ihrem Amtsantritt müssen sie eine besondere Ausbildung absolviert haben, die sie adäquat auf die Leitung einer Schule vorbereitet hat. Bei geeigneten Voraussetzungen kann er auch aus einem nicht-schulischen Verwaltungsbereich kommen.

Die ADR will den Schulbereich aus der starren staatlichen Gängelung befreien und ihm weit mehr organisatorische und pädagogische Freiheit verschaffen. Deshalb denkt sie daran, sämtliche Schulen des Sekundarunterrichts, ob öffentlich oder privat, langfristig in Sachen Finanzierung auf eine Ebene zu stellen, um sie zueinander in freie Konkurrenz zu bringen. Für die Infrastrukturkosten ist eine einheitliche Regelung zu finden, die eine Gleichbehandlung zwischen sämtlichen Schulen sicherstellt. Damit sollen öffentliche und private Schulen unter gleichen Voraussetzungen auf der Basis ihres Angebotes und ihrer Leistungsfähigkeit zueinander in Konkurrenz gesetzt werden, weil der Unterricht in der Regel für die Schüler gratis ist.

Die Eltern der Sekundarschüler erhalten somit eine Art virtuellen Geldbetrag pro schulpflichtiges Kind, den sie an diejenige Schule weiterreichen, an der sie ihr Kind unterrichten lassen wollen. Für Schüler mit spezifischen Lernschwierigkeiten zahlt der Staat einen Aufschlag zur normalen Pauschale. Die Eltern sollen dabei frei sein, den ihrer Ansicht nach besten oder am besten geeigneten Anbieter der Dienstleistung Unterricht zu wählen. Dies setzt voraus, dass genügend Angebot besteht, um die freie Wahl der Schule zu ermöglichen. Dieses angepeilte System weitgehend autonomer öffentlicher und privater Schulen würde allerdings stimulierend auf die Schaffung von zusätzlichem Schulangebot wirken.

Damit soll der weltweit zu beobachtenden Entwicklung entgegengewirkt werden, wo finanziell besser gestellte Familien ihre Kinder an gebührenpflichtigen Privatschulen unterrichten lassen und die Kinder sozial benachteiligter Familien mit einem öffentlichen Unterricht vorlieb nehmen müssen, der oft eine weniger effiziente Leistung bringt.

Demzufolge sind alle Schulen gefordert, Qualität anzubieten, weil sich sonst die Zahl ihrer Schüler verringert. Es entsteht eine natürliche Konkurrenz, wie sie überall in der freien Marktwirtschaft anzutreffen ist.

Die Schulen dürfen eigene Aufnahmeprüfungen und Aufnahmegespräche führen um die ihrem Schulprofil am besten entsprechenden Schüler auszusuchen.

Die Schulen erhalten das Recht, besondere Ausbildungsmodule gegen Entgelt anzubieten, wobei der Staat an der Finanzierung beteiligt werden kann wenn dieser von der Sinnhaftigkeit und Qualität des Angebots überzeigt ist. Als Gegenleistung für die Gleichbehandlung bei der Finanzierung durch den Staat verpflichten sich die Privatschulen, kostenlose Stipendien für begabte Kinder, die aus minderbemittelten Verhältnissen stammen, anzubieten.

Die ADR setzt sich des Weiteren für eine Verbesserung des Schultransports ein und insbesondere für behindertengerechte Transportmittel. Die Anbieter im öffentlichen Transportwesen müssen auf schulgerechte Fahrpläne besonderen Wert legen.

Die ADR befürwortet ebenfalls die Einführung von Internaten an einigen Schulen. Der Staat sollte sich an der Finanzierung solcher Einrichtungen beteiligen, damit dieses Angebot nicht nur zu einer Option für Besserverdienende wird.

Personen die im Bereich der Berufsorientierung und der Schulpsychologie tätig sind, müssen für diese Aufgaben adäquat ausgebildet sein. Die Schulpsychologen erhalten auch eine spezielle Ausbildung um potentielle Amokläufer so früh wie möglich zu diagnostizieren und geeignete Präventivmaßnahmen einzuleiten.

Das Angebot in den Schulrestaurants wird nach ernährungsphysiologischen und gesundheitspolitischen Kriterien gestaltet. Im Dialog mit den Schul- und den Sportmedizinern möchte die ADR ein Konzept für eine umfassende medizinische Begleitung der Kinder und Jugendlichen erarbeiten.

Die ADR erkennt in der Schulpolitik auch einen Politikbereich in dem sie einen besonderen Wert in einem verstärkten Dialog mit den Jugendbewegungen sieht. Auch die Erfahrungen der Studentenvereinigungen können gegebenenfalls in die Gestaltung der luxemburgischen Schulpolitik mit einfließen.

Nach Auffassung der ADR soll die Schule die Jugendlichen dazu ermutigen in den Ferienzeiten oder unmittelbar nach Schulabschluss Praktika in den Betrieben abzulegen oder sich im Benevolat einzubringen.

Sie soll die Jugendlichen ebenfalls dazu ermutigen sich wieder mehr für das Vereinsleben zu interessieren, z.B. im Kulturbereich und im Sport.

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