Die ADR Norden ist erfreut darüber, dass das Projekt Klerfer Lyzeum in der Abgeordnetenkammer gestimmt wurde, dies nachdem unsere Abgeordneten bereits vor rund 10 Jahren einer dementsprechenden Motion zugestimmt hatten. Damit dürfte das größte Loch betreffs der Lyzeumsinfrastruktur in unserem Lande endlich gefüllt werden, dies zudem auf Grund, dass die Schülerzahl hier stetig anstieg. Dem Bildungswesen muss speziell in schwierigeren Zeiten eine absolute Priorität eingeräumt werden. Übrigens die ADR Norden war die erste Partei die sich für den Kantonalhauptort Klerf als Standort aussprach für das Lyzeum im Kanton des äußersten Nordens.

Wenn man schon von Regierungsseite aus den 700 000 Einwohnerstaat im Blick hat, dann muss man auch prioritär in die entsprechende Infrastrukturen investieren. Der voraussichtliche Bau des Klerfer Lyzeums ist ein erfreulicher Lichtblick in der Lyzeumsstruktur im Norden. Zu lange hat es gedauert bis diese Blutnotwendigkeit hoffentlich bald Realität wird. Zudem wollen wir in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass vor Jahrzehnten die Schulinfrastruktur im Norden wesentlich besser war, z.B. die Oberprimärschule in Ulflingen welche später in „Ecole moyenne“ umgewandelt wurde, Komplementarschulen in Klerf und Ulflingen, Haushaltungsschule in Ulflingen sowie das Sekundarschulangebot bis zum Passageexamen waren in Ulflingen angesiedelt. All diese Schulen wurden vor Jahren aus den verschiedensten Gründen hier abgezogen. Nun kommt zurück was eine Notwendigkeit für eine Region ist, was wir begrüßen.

Neben dem Bau des Klerfer Lyzeums muss dieses auch seine Selbstständigkeit erhalten, es darf nicht zu einem Annexe anderer Lyzeen verkommen, siehe Wiltzer Klinik, seit diese eine Annexe des Ettelbrücker Spitals ist geht die Qualität der medizinischen Grundversorgung der Menschen für die Kantone Klerf und Wiltz merklich zurück. Das Schulangebot in Klerf muss zudem das komplette Angebot einer Sekundarschule beinhalten. Hier stellt sich unsere bange Frage, ob das Klerfer Lyzeum von vorne herein zu klein geplant ist.

Zusammenbringen von Wohnen, Lernen, Arbeiten und der Freizeitgestaltung setzt die Schaffung von regionalen Zentren voraus. Dies gilt auch für den Bereich der Lyzeen, was in unseren Augen eine wichtige Basisinfrastruktur ist. Die ADR war schon immer für eine Dezentralisierung. Der Bau eines Lyzeums in Klerf stärkt den Kanton Klerf wirtschaftlich wie auch strukturell, was notwendig ist. Andere Ballungszentren werden entlastet was auch seine Auswirkungen hat auf das leidige Verkehrsaufkommen.

Ein Land, das seine Zukunft sichern will, darf bei der Bildung seiner Kinder und Jugendlichen nicht sparen. Dazu gehören auch ausreichend moderne Schulgebäude in allen Landesteilen. Warum vergehen in Luxemburg Jahrzehnte, um notwendige Schulinfrastrukturen zu schaffen? Beispiele gibt es im Norden genügend: Projekte wie Nordstadt-Lyzeum, technisches Lyzeum in Ettelbrück, Lyzeum für Gesundheitsberufe und Ackerbauschule warten bereits über 20 Jahre auf ihre Umsetzung. Zudem müssen Studierende aus dem Norden sich für ihre berufliche Weiterbildung schon jahrzehntelang in den Süden begeben. Umgekehrt wäre undenkbar!

Dank der Zusammenarbeit aller Gemeinden im Kanton Klerf wurden viele zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, viel Wohnraum wurde angeboten und jetzt gilt es zusätzlich für unsere Kinder und Jugendlichen die Infrastruktur eines dementsprechenden Lyzeums zu schaffen. Zu lange wurde es immer auf die lange Bank geschoben und die zu langen Anfahrtswege zu den aktuellen Lyzeen waren eine Minderung der Lebensqualität für unsere Jugendlichen.